C. Auguste Dupin ist eine literarische Figur von Edgar Allan Poe und wird in dem Fall Eine Studie in Scharlachrot erwähnt.
Dupin trat erstmals 1841 in der Erzählung Der Doppelmord in der Rue Morgue auf und wird dort als Detektiv eingeführt, der kriminalistische Untersuchungen nur zur persönlichen Unterhaltung anstellt, um die Unschuld eines Verdächtigen zu beweisen und ohne finanziell entlohnt zu werden. Mit seinem Intellekt und seiner Einbildungskraft versucht er, sich in das Denken des Mörders zu versetzen, sich mit ihm zu identifizieren. Dupin scheint sogar die Gedanken seines namenlosen Freundes lesen zu können, der ihn begleitet und die Geschehnisse als Ich-Erzähler kommentiert.
In zwei weiteren Erzählungen Poes tritt Dupin auf:
Holmes vs. Dupin[]
Als Sherlock Holmes seinem neuen Freund und Mitbewohner Dr. Watson erstmals von seiner beratenden Detektivtätigkeit berichtet, erwähnt Watson die Figur Dupin. Er hatte bisher geglaubt, solche Figuren gäbe es nur in Erzählungen. Watson meint dies durchaus bewundernd, doch Holmes nennt Dupin herablassend einen reichlich minderwertigen Burschen. Zwar spricht er ihm durchaus eine analytische Gabe zu, aber ein Phänomen, wie Poe es sich wohl selbst eingebildet hatte, sei Dupin keineswegs.
Diese abwertende Haltung Dupin gegenüber ist erstaunlich. Der offensichtliche und von Sir Arthur Conan Doyle betonte Einfluss der Figur auf sein Werk scheint dem zu widersprechen.
Nachwirkungen auf Holmes' Meinung über Dupin[]
Arthur Guiterman veröffentlichte 1915 den Text Die Sache mit dem mittelmäßigen Spürhund (The Case of the Inferior Sleuth). In dieser Kritik in Gedichtform nahm er Anstoß an Doyles Aussage, da dieser sich bei der Erschaffung von Holmes deutlich an Dupin bedient hatte.
Doyle antwortete 1919 mit An einen urteilslosen Kritiker (To An Undiscerning Critic), ebenfalls ein Gedicht, in dem er zu erklären versuchte, dass die Meinung einer literarischen Figur nicht immer der des Autors entsprechen würde.
Beide Texte wurden im Buch Das Vermächtnis des Sherlock Holmes nachgedruckt.
Dupin in anderen Medien[]
Film[]
- Im Film Die Geheimwaffe hat Holmes eine bessere Meinung von Dupin: Er nennt die Geschichte Der entwendete Brief als Beispiel, dass ein offensichtliches Versteck oft das beste ist.
- 1968 spielte Edward Woodward die Rolle des Dupin in der TV-Serie Detective
- 1986 wurde der Mord in der Rue Morgue für das amerikanische Fernsehen verfilmt. Dupin wurde von George C. Scott dargestellt, der 1971 die Rolle des Justin Playfair in Der verkehrte Sherlock Holmes spielte, einen Mann der fest davon überzeugt ist, Sherlock Holmes zu sein.
Comic[]
- In dem Comic Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen hat Dupin kurze Auftritte.
- Seit 2010 erscheint im Splitter Verlag die Comic-Serie Pik As - Die fantastische Detektei, in der Dupin als ermittelnder Phänomenologe tätig ist. An seiner Seite ermittelt in den ersten beiden Bänden Flora Vernet, die Cousine von Sherlock Holmes.
Hörspiel[]
- In der im Auftrag von Romantruhe Audio produzierten Hörspiel-Reihe Sherlock Holmes & Co - Aus den Geheimakten der Meisterdetektive hat Dupin mit seinem Begleiter und Chronisten Edgar Allan Poe eine kurze Begegnung mit Sherlock Holmes (Folge 11). Ab Folge 12 dieser Hörspiel-Reihe ermittelt Dupin im Wechsel mit Sherlock Holmes und Prof. van Dusen.