Sherlock Holmes Wiki
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Der Gustav Kiepenheuer Verlag wurde von dem Buchhändler Gustav Kiepenheuer, einem Mitschüler von Ernst Rowohlt und Kurt Wolff, 1909 in Weimar gegründet.

Die ersten Verlagstitel knüpften an die Weimarer Klassik an, durch die bibliophile Buchreihe Liebhaber-Bibliothek erlangte der Verleger Ansehen unter Buchfreunden. In den folgenden Jahren wurden Werke und Zeitschriften über die Bildende Kunst herausgegeben und die Reihe Deutsche Orientbücherei ins Leben gerufen.

1919 zog der Verlag für die nächsten zehn Jahre nach Potsdam um. Als Autoren stießen u. a. André Gide, Bert Brecht, George Bernard Shaw, Lion Feuchtwanger, Hans Henny Jahnn, Arnold Zweig und Anna Seghers zum Verlag, die für ein linksbürgerliches Programm standen. Nach dem erneuten Umzug nach Berlin 1929 konnten auch Gottfried Benn, Marieluise Fleißer und Joseph Roth gewonnen werden; man könnte sagen, ein Großteil der belletristischen Schriftsteller-Elite zwischen den Weltkriegen veröffentlichte ihre Werke bei Kiepenheuer.

Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, wurden 75% der Verlagsproduktion in Deutschland verboten. 1936 entstand die Sammlung Kiepenheuer Bücherei, die Reiseschilderungen, philosophische Texte sowie Briefe und Äußerungen von alten als auch modernen Dichtern enthielt. Das Berliner Stammhaus wurde 1944 auf Anordnung der Reichsschrifttumskammer vollständig geschlossen.

Ein Jahr nach Kriegsende kam es in Weimar zur Neuetablierung des Verlags, Joseph Caspar Witsch wurde 1948 Mitgesellschafter und Geschäftsführer. 1949 starb Gustav Kiepenheuer nach langer Krankheit, seine Witwe Noa Kiepenheuer führte den Verlag zunächst fort. 1951 kam es nach Änderung der Mehrheitsverhältnisse zur Spaltung.

BRD
Im Westen gründete Witsch den Kiepenheuer & Witsch-Verlag, ansässig zunächst in Hagen, später in Köln. 1969 erwarb der Verleger Reinhold Neven DuMont das Unternehmen.

DDR
Im Osten wurde der Kiepenheuer Verlag bis zu ihrem Tod (1971) von Noa Kiepenheuer, dann von Friedemann Berger in Weimar weitergeführt. 1977 wurde er im Auftrag der SED an den Kinderbuchverlag verkauft. Es folgte ein Zusammenschluss mit dem Insel Verlag Leipzig, der Dieterich’schen Verlagsbuchhandlung und dem Paul List Verlag zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in Leipzig. Die editorische Tätigkeit bewegte sich fast ausschließlich im Bereich der klassischen Weltliteratur, der Kulturgeschichte, der europäischen Avantgarde des Jahrhundertbeginns sowie der orientalischen Philosophie und Literatur. Die Reihe Kiepenheuer Bücherei wurde neu belebt.

Die Wende von 1989 führte nach einem längeren Hin und Her dazu, dass der Verlag 1994 in die Berliner Aufbau-Verlagsgruppe eingegliedert wurde. Der Verlagssitz blieb vorerst noch in Leipzig, wurde aber bis Ende 2003 sukzessive nach Berlin überführt. Programmschwerpunkt war zunächst (wieder) die Gegenwartsliteratur; heute ist der Verlag vorwiegend in den Sparten Unterhaltungsliteratur, populäres Sachbuch und Geschenkbuch positioniert.

Sherlock Holmes-Veröffentlichungen[]

Ab 1983 erschien im DDR-Zweig des Verlages eine Gesamtausgabe Sämtlicher Erzählungen von Arthur Conan Doyle im Taschenbuchformat.

Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5
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