Der Reichenbachfall (The Reichenbach Fall) ist die sechste Episode aus der britischen TV-Serie Sherlock und die dritte der zweiten Staffel.
Die englische Erstausstrahlung lief am 15. Januar 2012 in der BBC, die deutsche am 28. Mai 2012 in der ARD.
Handlung[]
Zu Beginn sieht man Watson bei seiner Therapeutin sitzen, der er sagt "Mein bester Freund Sherlock Holmes ist tot!" Damit blendet die Episode um drei Monate zurück: Holmes empfängt viele Ehren, unter anderem, wegen der Wiederbeschaffung des Turner-Gemäldes "The Reichenbach Falls".
Wegen der Einbrüche in den Tower von London (wo man ihn mit den Kronjuwelen Englands geschmückt auf dem Thron sitzend verhaftet), die Bank von England und das Pentonville-Gefängnis, wird Moriaty vor Gericht gestellt. Hier sagt Sherlock als Sachverständiger aus, kann aber auch nicht verhindern, dass Moriarty von den (von ihm eingeschüchterten) Geschworenen freigesprochen wird. Im Gericht wird er von einer Journalistin angesprochen, die er aber schroff abweist und die ihm daraufhin mit einer Schmutzkampagne droht.
Moriarty besucht Holmes in der Baker Street 221b und gibt mit seinem Computercode an, der ihm alle Türen öffnen können. Zum Ende des Gesprächs kündigt Holmes an, dass er ihm einen Fall schulde, in dem er ihn vernichten werde. Watson ist derweilen im Diogenes Club, wo ihm Mycroft darüber informiert, dass vier Auftragsmöder in ihrer Nachbarschaft eingezogen sind. Er könne seinem Bruder aber nicht helfen, weswegen er Watson mit diesem Auftrag versieht.
Als er danach mit seinen einzigartigen Methoden an Hand gerinster Spuren den Fall der Entführung der Kinder des britischen Botschafters löst, kommen Sgt. Donovan Zweifel daran, ob Holmes diesen Fall (und andere auch) nicht fingiert hätte, um als Held dazustehen und New Scotland Yard zu übertrumpfen. Daraufhin versucht Greg Lestrade Holmes und Watson zu verhaften. Holmes flieht aber mit Watson als Geisel.
Sie brechen gemeinsam bei der Journalistin ein, die ihnen ausgerechnet Moriarty als Informant für ihren Bericht vorstellt, der Holmes als Schwindler darstellen soll.
Kanon-Verweise[]
- Wie im Originalfall Das letzte Problem erfährt der Zuschauer schon zu Beginn vom Tode Holmes. Dem Fall von 1893 war ein Bild von Sidney Paget voran gestellt, das den Sturz von Moriarty und Holmes in die Reichenbachfälle zeigte. Der Begriff "letztes Problem" wird auch mehrmals im Dialog von Moriarty verwendet.
- Der Satz "Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag" fällt so (oder in diesem Zusammenhang) sechsmal im Kanon: Im Roman Das Zeichen der Vier und in den Fällen Das Beryll-Diadem, Silberstern, Die Abtei-Schule, Die Bruce-Partington-Pläne und Der bleiche Soldat. (Fiel bereits im letzten Fall der Serie Die Hunde von Baskerville)
- Die unten genannte Entführung der Verwandten des Botschafters hat viel mit Grimms Märchen zu tun: Ein versiegelter Brief, den die Nichte bekam, enthielt das Buch der englischen Ausgabe, und ein Brief an Watson enthielt Brotkrumen. Einen kurzen Verweis auf diese Märchen bietet auch der Fall Der Vampir von Sussex.
- Als Sherlock in dem Zimmer der entführten Kinder ist, ähnelt das sehr dem Fall Die Abtei-Schule.
- Das Obdachlosen-Netzwerk, die modernisierte Version der Baker-Street-Spezialeinheit, hat ihren zweiten Einsatz in der Serie.
- Der Diogenes Club und seine Besonderheiten wurden im Fall Der griechische Dolmetscher vorgestellt.
- Mycroft erzählt John, dass vor kurzem ein Auftragsmörder in die Wohnung direkt gegenüber der Baker Street 221 b gezogen ist. In Das leere Haus versucht Colonel Moran Holmes von der Wohnung gegenüber aus zu erschießen. In der Geschichte Der Mazarin-Stein zieht der Gauner Sam Merton, bewaffnet mit einem Gewehr, in der Wohnung gegenüber der Baker-Street 221 ein.
- Lestrade erwähnt einen Kollegen namens Gregson. Tobias Gregson tauchte erstmals in Eine Studie in Scharlachrot auf und war einer der am häufigsten eingesetzten Inspektoren.
Andere Verweise[]
- Das Treffen zwischen Moriarty und Sherlock in der Baker Street weist in der Inszenierung starke Parallelen zu einem ähnlichen Treffen im Film Die Frau in Grün von 1945 auf.
- Lestrade bezeichnet Sherlock als CSI Baker Street
- Donovan erinnert John daran, dass sie ihm bei ihrem ersten Treffen in Ein Fall von Pink vor Sherlock gewarnt hatte. Später erwähnt John, wie es Sherlock in der selben Episode gelungen war alles über seine Schwester zu deduzieren.
Besetzung[]
Erwähnte Personen[]
- J. M. W. Turner
- Janette Owen
- Owen Bowcott
- Billy McKavanagh
- Aileen Hickey
- Peter Ricoletti
- Henry Fishguard
- Harvey
- Ms. Williams
- Ian Sample
- Albert Einstein
- Richard Brook
- Ludmila Dyachenko
- Rufus Bruhl
- DI Gregson
Anmerkungen und Besonderheiten[]
- Laut Ella sind 18 Monate seit ihrem letzten Treffen mit John vergangen. Laut dessen Blog ist dies die Zeit seit Ein Fall von Pink.
- Wenn John davon spricht, dass jede Berühmtheit von den Zeitungen einen Spitznamen bekommt, führt er SuBo und Nasty Nick als Beispiele an. In der deutschen Synchronfassung wurden diese in den Gouvernator und Dr. Eisenfaust geändert.
- Auf einer Zeitungen die über Moriartys Verhaftung schreiben ist als Datum der 5. Oktober 2011 zu lesen, auf einer anderen die über seinen Freispruch berichtet ist jedoch erst der 20. September. Laut Johns Blog spielt die Episode in der Zeit zwischen März und Juni.
- Gegen Ende der Episode ist auf einem der Scotland-Yard-Computer der Bericht über den Tod von Brian Lukis aus Der blinde Banker zu sehen.
Weblog-Einträge zu dieser Episode[]
Die Tie-in-Blogeinträge wurden von Joseph Lidster geschrieben.
Meinungen und Kritik[]
- Rezension
Veröffentlichungen[]
- Die Episode ist, zusammen mit den beiden restlichen der zweiten Staffel, sowohl auf DVD als auch Blu-ray Disc erschienen.
Verlauf der Serie[]
Episode davor | Episode | Episode danach |
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Die Hunde von Baskerville | Der Reichenbachfall | Many Happy Returns |
Fall davor | Fall | Fall danach |
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Die Hunde von Baskerville | Der Reichenbachfall | The Deadly Tealights |