Robert Morley (* 26. Mai 1908 in Semley, Wiltshire; † 3. Juni 1992 in Wargrave, Berkshire) war ein britischer Schauspieler und Schriftsteller. Der schwergewichtige Mime spielte in der Regel profilierte Nebenrollen als britischer Snob oder Exzentriker und war in diesem Rollenfach jahrzehntelang erfolgreich.
1965 übernahm Morley in dem Film Sherlock Holmes' größter Fall die Rolle des Mycroft Holmes. Dies war einer der ersten Filmauftritte von Mycroft, und mit Morley so perfekt besetzt, dass es bis heute kaum andere Schauspieler gab, die in dieser Rolle an ihn ansatzweise heran reichen.
Werdegang[]
Nach seiner Ausbildung an der renomierten Royal Academy of Dramatic Art und diversen Theaterauftritten, gab Robert Morley 1938 sein Filmdebüt als Ludwig XVI. in Marie-Antoinette. Seine Interpretation des naiven, ängstlichen und zugleich unnachgiebigen Herrschers brachte ihm eine Oscar-Nominierung ein. In einer fünfzig Jahre umspannenden Filmkarriere verkörperte der Mime mit der imposanten Statur und der distinguierten, leicht nasalen Sprechweise oft versnobte Adelige und Honoratioren mit einem Sinn für Understatement und einem Schuss Selbstironie.
Vor seinem Auftritt als Mycroft Holmes agierte Morley an der Seite einer anderen Krimi-Ikone: in Der Wachsblumenstrauß versucht er als Reithotelbesitzer mit Miss Marple anzubändeln. Außerdem spielte er 1965 in dem Film Die Morde des Herrn ABC die Rolle des Captain Arthur Hastings, den Freund und Kollegen von Hercule Poirot.
Neben seiner Bühnen- und Filmarbeit betätigte sich Robert Morley auch erfolgreich als Schriftsteller. Er verfasste leichte, humorvolle und tiefsinnige Kurzgeschichten, Satiren, autobiografische Werke und Bühnenwerke wie das von George Cukor 1949 mit Spencer Tracy verfilmte Stück Edward, my Son. Einige Bücher wie das 1978 veröffentlichte Book of Bricks, das er autistischen Kindern widmete, entwickelten sich sogar zu Bestsellern.
Interner Link[]
- weitere Mycroft-Holmes-Darsteller