Sherlock Holmes außerhalb des Kanons
Unmengen von Informationen über den berühmtesten Detetktiv Englands erhält der Leser in Romanen und Erzählungen anderer Autoren. Dabei gelingt es mal mehr mal weniger glaubhaft, die Informationslücken, die Arthur Conan Doyle hinterlassen hat, zu schließen.
Herkunft, Familie und Jugend[]
- Sherlock Holmes Handbuch
- Mollie und Michael Hardwick spekulieren, dass die Landjunkerfamilie Holmes in Sussex ansässig war, da sich Holmes im Alter dorthin zurück zieht. Dies ist durchaus vorstellbar, jedoch im Kanon nicht belegt. Sein Besuch der Universität lässt die beiden auf eine Privatschulausbildung schließen. Die Hardwicks identifizieren gar das berühmte Winchester College als erste Ausbildungsstätte des jungen Holmes.
- Sherlock Holmes: Die Biographie des großen Detektivs aus der Baker Street
- William S. Baring-Gould legt sich auf Yorkhire als Herkunfstgegend der Familie Holmes fest. Nach Baring-Gould wurde Holmes am 6. Januar 1854 auf dem Familiengut Mycroft als drittes Kind von Siger und Violet Holmes geboren.
- Nicholas Meyer versucht in seinem Roman Sherlock Holmes und der Fall Sigmund Freud den Streit zwischen Holmes-Kennern um den Herkunftsort der Familie zu schlichten: Der Holmes-Clan stamme demnach aus Sussex, Sherlocks Vater hatte jedoch als zweitgeborener Sohn kein Erbrecht und zog nach Yorkshire, wo auch Mycroft geboren wurde. Als jedoch der ältere Bruder verstarb, kehrte man nach Sussex zurück, wo die Holmes-Brüder dann aufwuchsen.
- In dem Pastiche Der Diebstahl im Kildare Street Club, wird behauptet, die Familie Holmes stamme aus Galway in Irland. Die Brüder Holmes hätten das Trinity College in Dublin besucht und Watson hätte sich bisher dazu nicht geäußert, um Holmes nicht in ein möglicherweise falsches Licht zu setzen. Der junge Sherlock sei damals nämlich der engste Vertraute eines gewissen Oscar Fingal O'Flathertie Wills Wilde gewesen und diese Bekanntschaft hätte Holmes bei der herrschenden Bigotterie und Intoleranz durchaus in Mißkredit bringen können. Holmes keltische Wurzeln werden mit seinem Wissen und seine faszination für die keltischen Sprachen begründet, doch hat Holmes dermaßen viele und weitgestreute Interessen, dass dies nicht wirklich überzeugt. Auch die Feindschaft zwischen Holmes und James Moriarty hätte angeblich in Irland ihren Anfang genommen und der irische Politiker Robert Holmes sei ein Onkel von Sherlock.
- Ein weiteres Pastiche befasst sich mit dem jungen Holmes: Die lästige Angelegenheit mit dem Rembrandt. Auch hier wird von einem kurzzeitigen Studium am Dubliner Trinity College ausgegangen. Danach sei Holmes 1873 an das Grenville College in Oxford gegangen, wo er seinen eigentlich ersten Kriminalfall löste, der bisher aus Loyalität zum College verschwiegen wurde.
- In dem Roman Und sie rührten an den Schlaf der Welt ist von einer verstorbenen Schwester der Holmes-Brüder die Rede, die nach einem Inzest-Vorfall innerhalb der Familie in eine Irren-Anstalt eingeliefert wurde.