Rezension zum Sammelband Die Drachenlady
Von Benutzer:91.9.136.204[]
Die beiden Erzählungen des Herausgebers Klaus-Peter Walter sind zwar, von Holmes und Watson abgesehen, nicht figural miteinander verbunden, bauen aber gleichwohl dialektisch aufeinander auf. Obwohl der Meister in Schraubenflächen mit geneigter Erzeugungslinie Leben und Lebensumstände seiner Klientin bereits mit einem kurzen Blick auf ihre Kleidung und ihr Verhalten zu erkennen vermag, gelingt es ihm nicht, in ihr Herz zu schauen. In Die Drachenlady hat er enorm dazugelernt. Er macht sich nicht nur zum Anwalt einiger von der Natur schwer geschlagener und von einem brutalen Schausteller ausgebeuteter und missbrauchter Frauen, er nimmt ihnen zuliebe auch das Recht in die eigenen Hände und lässt ein Tötungsdelikt zu gemeinsamer Hand aus Ritterlichkeit ungesühnt. Vereint werden beide Erzählungen durch das gemeinsame Thema der Kunst, und in Die Drachenlady begegnet uns erstmals der ungarische Libertin und Rara-et-Curiosa-Sammler Graf Gabor Nudasz, der Holmes in Zukunft noch öfter beschäftigen wird.